Rhododendron, Rhododendron, Rhododendron... Er wächst nach anfänglichen Startschwierigkeiten hier einfach prächtig und deshalb auch in fast jedem Garten. Bei uns kam immer wieder die Frage auf: veflixt, was machen wir nur mit unserer "Rhododendronecke", die alljährlich im Mai quietschbunt blühte, nämlich feuerrot und pink im Verein mit orangenem Papaver. Selbst Farbe liebenden Menschen verlangte das einige Toleranz ab! Der Farbexplosion folgte für den Rest des Jahres mehr oder weniger tristes Rhododendrongrün, dessen Durst im Hochsommer dem faulen Gärtner schnell zu viel wird. An frostigen Wintertagen, bestärkt durch den Anblick kläglich zusammengerollter Blätter, war der Entschluss leicht gefasst: der pink blühende Rhododendron muss weg. 


Unser "Rhododendron-Problem" löste sich auf denkbar angenehme Weise: wir suchten wegen unseres Hausumbaus noch ein spezielles Parkett, das heutzutage nicht mehr lieferbar ist. In ebay-Kleinanzeigen wurde eben "zufällig" jenes Parkett von privat in der Nähe angeboten. Die zweite Anzeige desselben Anbieters lautete: "suche Rhododendron". Ein Telefonat klärte die Sache: Parkettstäbe - glücklicherweise ungiftig geklebte - gegen Rhododendron. Und so landeten 6 gerade noch transportable, pink blühenden Rhododendron auf dem Anhänger, den wir in Bremen mit gebrauchten Parkettstäben für unser künftiges Wohnzimmer beluden.

 

Wenige Wochen später, erneut in ebay Kleinanzeigen, löste die Sucheingabe "Kupfer" in der Kategorie "Garten" hier ungläubiges Kopfschütteln aus. Ob die "Dame mit Krug" aus einer immerhin 8 Monate alten Anzeige wohl noch zu haben wäre? Nach 2 Tagen des gefühlt ewigen Wartens kam die freundliche E-Mail eines älteren Herren, der seinen Garten aus Altersgründen aufgeben musste -  sie wäre noch zu haben und stünde zur Abholung beim Vorbesitzer bereit, von dem er sie ehemals gekauft habe! Wir freuten uns riesig darüber und konnten nur staunen, welche Zufälle es doch gibt, wenn man eigentlich einen großen Kupferkübel zwecks Gartendeko sucht... Einziger Wermutstropfen war, dass die Stubben der bereits gefällten Omoricas neben dem Feuerahorn nicht wie geplant verrotten konnten - genau dort sollten nun Madame und Wasser hin. Also ging es tagelang an`s Stubben buddeln, wieder einmal.

 

Bei der Planung für das Brunnenbecken war klar, dass es Rücksicht auf die Sicherheit unserer beiden kleinen Kinder nehmen muss, die zeitweise unbeaufsichtigt im Garten spielen. Deshalb sollte der Wasserstand eher niedrig und jederzeit auf Null absenkbar sein. Auch überlegten wir, wie man es anstellt, dass in den dunklen Monaten nicht alles leer und verlassen aussieht. Schließlich sollten sämtliche Kabel und Schläuche in dem Bauwerk so versteckt werden, dass man von ihnen praktisch nichts sieht, aber zwecks Wartung relativ leicht herankommt. Die auf Rundungen ausgelegte Bauweise und das Verlegen der grauen Kiesel als Mosaik waren zeitaufwändig. Dafür macht der Brunnen auch ohne Wasser den Eindruck, als sei er mit Wasser gefüllt. Die Vögel im Garten nutzen den Brunnen gerne für ein Bad. Die Kinder sind ganz begeistert von Libellen, die in seiner Nähe herumfliegen. Fazit: Wer Kinder hat, muss auf Wasser im Garten nicht unbedingt verzichten.