Bei der Bepflanzung der Staudenbeete wurde aus gestalterischen und pflegetechnischen Gründen Rücksicht auf die Standortbedingungen genommen. Auf dem kargen Sandboden gedeihen viele silberlaubige, trockheitsverträgliche und genügsame Pflanzen hervorragend, insbesondere Gräser. Die Staudenbeete setzen mehr auf Kontraste bei der Form und Farbe des Laubes als auf opulente, bunte Blütenpracht.

 

Es wurde großer Wert auf ganzjährige Attraktivität gelegt. Herbstfärbende Gehölze, herbstblühende Stauden und Gräser mit lang anhaltender Wintershilouette sowie der alte Gehölzbestand sorgen in der laublosen Jahreszeit für attraktive Gartenbilder. Vor allem im Winterhalbjahr kommt die durch Immergrüne (Buchs und Eibe) vorgegebene Grundstruktur des Gartens gut zur Geltung, während sie im Sommerhalbjahr wegen der zahlreichen hohen Stauden optisch zurückzutreten hat.  Das "Gesicht" des Gartens ändert sich während der Jahreszeiten auf diese Weise deutlich.

 

Feuchte Herbsttage, Novembernebel, klirrende Kälte? - jeder Tag in der winterlichen Phase des Vergehens bringt uns dem Neuanfang näher. Auch herabfallende Blätter, in sich zusammensinkende Stauden, umgeknickte Halme und von Wind und Wetter aufgelöste Samenstände gehören zum Schauspiel der Natur. Im Licht der tief stehenden Wintersonne wirken Gräser besonders schön.

 

Ein weiteres Ziel ist es, den Garten möglichst in seiner Gesamtwirkung naturnah erscheinen zu lassen. Auf großflächige Pflasterungen und befestigte Wege wurde zugunsten von Rasenwegen verzichtet. Bei Blühpflanzen wurde weitgehend auf großblumige Prachtzüchtungen zugunsten robuster, kleinblütiger Wildsorten verzichtet. Bei Gehölznachpflanzungen wurden langsamwüchsige Gehölze gewählt, die noch mindestens ein Jahrzehnt brauchen, um ihre ganze Schönheit zu entfalten.

 

Apropos naturnah:  fragt man Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, so sind Taubnessel, Brennnessel & Co. die Favoriten - das Nichtstun des faulen Gärtners wird vielfach belohnt: mit einem Schmetterlingsreigen auf Agastache, Echinacea & Echinops im Sommer, im Herbst und Winter durch reges Vogel- und Insektenleben, das sich in und um die oberirdisch toten Stauden und Gräser entfaltet.